Dort arbeitete sein Vater als Telegraphist bei der österreichischen Südbahn. Von 1882 bis 1897 war Steiner Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Johann Wolfgang von Goethes. Mit dem Bau des Goetheanum in Dornach in der Schweiz bekam die Gesellschaft ihr Zentrum. Seine Studienfächer waren Mathematik und Naturwissenschaften mit dem Ziel des Lehramts an Realschulen. Nach dem Besuch der Realschule Wiener Neustadt konnte Steiner dank eines Stipendiums von 1879 bis 1883 an der Technischen Hochschule in Wien studieren. [82], Auch Franz Kafka bemühte sich darum, das Phänomen Steiner zu verstehen, konnte sich aber kein abschließendes Urteil über ihn bilden. Thesenpapier zur Veranstaltung: Antijudaismus bei Rudolf Steiner? Dezember 1912 in Köln gegründeten Anthroposophischen Gesellschaft traten die meisten der 2500 ehemaligen Mitglieder bei, und innerhalb Jahresfrist kamen über 1000 weitere Mitglieder dazu. Das meint jedenfalls Günter Aschoff (vgl. [94] Bereits 2004 war über diese Passagen ausführlich diskutiert worden. Nach Wolfgang G. gehörten zu Steiners damaligem Bekanntenkreis Monisten des Giordano-Bruno-Bundes (Wilhelm Bölsche, Bruno Wille), Vorkämpferinnen für freie Liebe (Ellen Key, Margarete Beutler), bekennende Homosexuelle (Magnus Hirschfeld) und Anarchisten (neben Mackay etwa Benjamin Tucker und Siegfried Nacht). Diese Anleitungen vertiefte er in der Aufsatzserie Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? März 1913 die von Steiner geleitete deutsche Sektion formell auf. In dieser Publikation tritt (wie schon in Theosophie) die von Blavatsky entlehnte Terminologie wieder weitgehend zurück und stattdessen werden abendländische Themen wie die christliche Hierarchienlehre aufgegriffen. Nachvollziehbar ist, dass Steiner die Veröffentlichungen anderer Autoren wie Ernst Haeckel und Tuiskon Ziller für seine Zwecke nutzte. Eine Biographie über Rudolf Steiner zu schreiben, ohne auf »karmisches Wissen« zurückgreifen zu können, ist ein ehrgeiziges Projekt. Seine Kindheit verbrachte er in Pottschach. [107], Ab 2013 erscheint im Stuttgarter Wissenschaftsverlag frommann-holzboog eine kritische Ausgabe der Schriften (SKA), herausgegeben von Christian Clement, angelegt auf acht Bände.[108][109]. Der neue Name lautet «Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Stiftung zur Erhaltung, Erforschung und Veröffentlichung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachlasses von Rudolf Steiner». Beispiele dieser „Anwendungs-Anthroposophie“[52], die zur Attraktivität der Bewegung beitrug, sind die Waldorfpädagogik, die zur Grundlage das Menschenbild Rudolf Steiners hat und Elemente der Reformpädagogik aufgreift und die Heilpädagogik. Die Familie, zu der sich im Laufe der Jahre noch eine Schwester und ein Bruder gesellten, wohnte im Stationsgebäude, direkt an den … Steiners geistige Wende war radikal. Albert Schweitzer etwa berichtete von einem besonderen Gefühl geistiger Zusammengehörigkeit, das ihn seit einer ersten persönlichen Begegnung mit Steiner verband. 1899 heirateten die beiden. Eine weitere, weitgehend zustimmende Rezension verfasste Bruno Wille.[22]. Er konstatierte bei Steiner eine fehlende Kenntnis der nichteuklidischen Geometrie und bezeichnete die übersinnliche Erfahrung als Unsinn. 1904 bedauerte er in einem Brief an seine Frau, „sich auf den Dreck dieser jungen Leute“ eingelassen zu haben. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass das Menschenbild Rudolf Steiners „auf der Grundlage der Gleichwertigkeit aller menschlichen Individualitäten und nicht auf einer vermeintlichen Überlegenheit der einen Rasse gegenüber einer anderen“ stehe. Damit verband er den Anspruch, er könne vergangene Ereignisse übersinnlich wahrnehmen; 1913 beschrieb er diese Fähigkeit als einen „nach rückwärts gerichteten hellseherischen Blick“. Rudolf Joseph Lorenz Steiner war ein österreichischer Philosoph, Esoteriker und einflussreicher sowie zugleich umstrittener Begründer der Weltanschauung Anthroposophie und der Waldorfpädagogik. [23] Steiners philosophisches Werk war, nach einer kurzen Rezeptionsphase, die hauptsächlich die Philosophie der Freiheit betraf, außer in anthroposophischen Kreisen, praktisch vergessen. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Vor diesem Hintergrund war er als Goethe-Herausgeber in Weimar und als Redakteur, Privatlehrer und Vortragsredner in Berlin tätig. Neben der gewöhnlichen Erkenntnis gebe es demnach die „imaginative“, die „inspirative“ und die „intuitive“ Erkenntnis. Später kritisierte er das Werk beiläufig in einer Fußnote. Sein Versuch einer Dissertation an der Universität Jena 1884 scheiterte. Anlass war eine Strafanzeige gegen den Rudolf Steiner Verlag, der ein Buch Steiners verbreitete, in dem es hieß: „[Das Judentum] als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und dass es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte“. Kurz hintereinander arbeitete er an drei Orten: am zweiten wurde Rudolf geboren, am dritten, in Mödling, lebte die Familie nur ein halbes Jahr. Daraufhin trennte er seine eigene Esoterische Schule von der der TG. In der parallel begonnenen Aufsatzserie Aus der Akasha-Chronik (1904–1908) griff Steiner nun vermehrt Themen aus der Lehre Blavatskys und anderer ihr nahestehender Okkultisten auf, darunter die Lehre von den „Wurzelrassen“. Februar 1861 wird Rudolf Josef Lorenz Steiner als erstes Kind der aus Niederösterreich stammenden Eheleute Franziska und Johann Steiner in Kraljevec (Österreich-Ungarn, heute Kroatien) geboren. [18] Dieser war bei Steiner jedoch nicht mit dem materialistischen Monismus identisch, den Ernst Haeckel fünf Jahre später (1899) in seinem Buch Die Welträtsel popularisierte. Aber fasziniert von Steiner ist Zander sehr wohl, sonst würde er nicht ein so ausführliches Buch über ihn schreiben. Nach dem Ende des Krieges 1918 hielt er sich nur noch selten in Berlin auf. Dieser Angriff Nietzsches auf das Fundament christlicher Glaubensinhalte hatte den jungen Steiner tief beeindruckt, wie aus einem Brief an Pauline Specht hervorgeht. Jahrhundert flexibler waren. [79] Der Vortragsredner Steiner traf auf vorbehaltlose Begeisterung und entschiedene, teilweise sogar militante Ablehnung. Dieser sogenannte Nachlassverein hat 1961, zu Rudolf Steiners hundertstem Geburtstag im eigenen Rudolf Steiner Verlag mit der Publikation der Gesamtausgabe (GA) begonnen. Jana Husmann-Kastein, Humboldt-Universität zu Berlin, und Andreas Lichte kamen als Gutachter zu dem Schluss, dass Steiners Werk „Thesen zur unterschiedlichen Wertigkeit von ‚Menschenrassen‘ enthalte“. Rudolf steiner und fasten: Quatsch oder Wundermittel? Diese Ansichten publizierte Steiner – als schriftliche Fassungen seiner Vorträge in der Theosophischen Bibliothek – in den Büchern Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens (1901) und Das Christentum als mystische Tatsache (1902). [86], Bei aller Ablehnung, die Steiner erfuhr, hatte er auch unter bedeutenden Zeitgenossen Sympathisanten und Bewunderer. Trotz einzelner Abweichungen und eigenständigen Schwerpunktsetzungen hatte sich Steiner anscheinend den Grundrahmen der theosophischen Weltsicht zu eigen gemacht.[38]. Diogenes, Zürich 1993, S. 120. Rudolf Steiner. HELMUT ZANDER: Rudolf Steiner. [32], Als bekannter Nietzsche-Kenner war Steiner nach Nietzsches Tod (1900) als Vortragsredner über den radikalen Denker gefragt. Steiners Leichnam wurde verbrannt. Rudolf Steiner 1861 – 1925. Über die genaue Todesursache gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Der Historiker und Religionswissenschaftler Ralf Sonnenberg hatte resümiert, Steiner habe dem rassentheoretischen Diskurs seiner Zeit einzelne Elemente entnommen und in einen theosophischen, das heißt universalistischen und kosmopolitischen Kontext gerückt. Steiner selbst, der anfangs mit großem Engagement an die Herausgebertätigkeit herangegangen war, betrachtete die Arbeit im Weimarer Archiv zunehmend als drückende Last und schrieb später, dass er auf das dort Geleistete „nie besonders stolz gewesen“ sei.[12]. Kraljevec (ungarisch: Murakirály) zählte damals zum Königreich Ungarn (, Vgl. In Wien lebte er von 1884 bis 1890 im großbürgerlichen Haus der jüdischen Familie Specht, als Haus- und Nachhilfelehrer. Ein Habilitationsversuch im Jahre 1894 scheiterte. Zwei Tage später wurde ich getauft.“ (erstmals dokumentiert in Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtaufgabe, Heft 49/50). [102] Steiners Vorträge erschienen zunächst im Privatdruck und in Zeitschriften, ab 1908 im Philosophisch-Anthroposophischen Verlag, Berlin. Der Verlag kam der Forderung nach, den Band zurückzuziehen und die Passagen bei Neuauflagen mit Kommentaren zu versehen. Es sei dies Ausdruck einer Massensuggestion, die Steiner ausgeübt habe. In Neuauflagen von Steiners bisherigen Werken wurde die Bezeichnung „Theosophie“ weitgehend durch „Anthroposophie“ oder „Geisteswissenschaft“ ersetzt. Nach einem Eklat um die Frage der Herausgeberschaft brach Steiner mit Förster-Nietzsche und machte 1900 als erster auf die zweifelhaften Machenschaften des Nietzsche-Archivs im Rahmen von dessen Nietzsche-Ausgabe aufmerksam. Er hatte zwei jüngere Geschwister: Leopoldine (1864–1927), die als Näherin bis zu deren Tod bei den Eltern wohnte, und Gustav (1866–1941), der gehörlos geboren wurde und zeitlebens auf fremde Hilfe angewiesen war. [28] Hartleben legte im März 1900 seine Mitherausgabe wegen „inferioren Klatsches“ – gemeint war die Auseinandersetzung mit dem Nietzsche-Archiv, die Steiner in der Publikation führte – nieder. Geboren am 27. Piper Verlag, München 2011. Der Beruf seines Vaters als Telegrafist bei der österreichischen Südbahn brachte häufige Umzüge mit sich. Steiner benutze eine Rassensystematik, die sich auf die Hautfarben beziehe und diesen bestimmte Eigenschaften zuschreibe. [19] Die Berufung Steiners auf Haeckel gilt als wichtiges Deutungsproblem für das Verständnis seiner intellektuellen Entwicklung. http://www.rudolf-steiner.com/uploads/media/Nachschriften.pdf, Datenbankabfrage der www.steinerdatenbank.de, https://www.steinerverlag.com/de/ga-online/rudolf-steiner-gesamtausgabe-online-laufzeit-1-monat?sPartner=sCampaign521, Rudolf Steiner: Universalgenie? Die Steiner-Biographie des Historikers und katholischen Theologen Helmut Zander erregte Aufmerksamkeit, da hier das Werk Rudolf Steiners zum ersten Mal in diesem Umfang in einem akademischen Zusammenhang ausführlich bearbeitet wurde. … Sie kommt zu dem Urteil, Steiner entwickele „zwar keine geschlossene Rassentheorie für die gegenwärtige Menschheit, aber mehrere rassentheoretische Modelle. So habe er im Alter von sieben Jahren in einer Vision seine Tante gesehen, die fast zeitgleich an einem weiter entfernten Ort Selbstmord begangen hatte. Oktober 1924 zog der chronisch erschöpfte Steiner aus dem mit seiner Frau bewohnten Haus Hansi[55] aus und richtete sein Lager im Atelier bei der Schreinerei ein. Rudolf Steiner und seine zweite Frau Marie von Sivers (Heirat 1914, dann Marie Steiner-von Sivers, keine Kinder) wohnten von 1903 bis 1923 in Berlin-Schöneberg, Motzstraße 30, wo eine Gedenktafel an sie erinnert. Dezember 2020 um 20:35 Uhr bearbeitet. Sie vertrat einen stark durch östliche Philosophien beeinflussten Okkultismus und gilt heute als die bedeutendste Wegbereiterin der „modernen“ Esoterik gegen Ende des 19. In der Weimarer Zeit knüpfte er Kontakte zu Herman Grimm, Otto Erich Hartleben, Ernst Haeckel, Conrad Ansorge und Elisabeth Förster-Nietzsche. Dabei schreiben sich farb- und geschlechtssymbolische Codierungen des Abendlandes deutlich ein.“[96], Jan Badewien, Beauftragter der Evangelischen Landeskirche in Baden für weltanschauliche Fragen, erkennt etwa einen strukturellen Antijudaismus und Rassismus. Die BPjM entschied im September 2007, Steiners Werke nicht auf den Index zu setzen. Über die Jahre kam es zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen der Weltorganisation der TG und den deutschen Sektionen und Logen. Peter Heusser, Johannes Weinzirl (Hrsg. [61], Der späte Steiner wollte sein theosophisch und anthroposophisch geprägtes Werk der Jahre ab 1900 als konsequente Weiterentwicklung seines bis dahin entstandenen philosophischen Werks verstanden wissen. Bücher bei Weltbild.de: Jetzt Rudolf Steiner - eine Biographie, 2 Teile von Christoph Lindenberg versandkostenfrei bestellen bei Weltbild.de, Ihrem Bücher-Spezialisten! Steiner wurde zum Generalsekretär gewählt, weil man sich auf kein „älteres Mitglied als Kandidaten für dieses Amt einigen konnte“.[34]. Martin von Mackensen - jameda Anthroposophische Ernährung — Die anthroposophische Ernährungslehre - Im Einklang mit Die Welträtsel und die der es Ramadan Menschen mit Typ 1 Anthroposophie Schweiz Landwirtschaft), die – AnthroWiki Fachlehrkraft für in der … Er besorgte in dieser Zeit zwei Ausgaben, erst im Rahmen der Deutschen Nationallitteratur Joseph Kürschners, dann (ab 1890) als Mitarbeiter des gerade gegründeten Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar unter Leitung von Bernhard Suphan im Rahmen der sogenannten Sophien-Ausgabe – nach der Begründerin des Archivs, Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach –, heute bekannt als Weimarer Ausgabe. Weiterhin die Sakralarchitektur, etwa des Goetheanums, oder die Bewegungskunst der Eurythmie, die bei verschiedener Zielsetzung mit dem Ausdruckstanz Ähnlichkeiten aufweist. Diese und weitere Reaktionen abgedruckt in: Rudolf Steiner: Die Nachlassverwaltung wurde 2015 in eine Stiftung überführt. Jahrhunderts“. [9] Die Arbeit wurde 1892 in leicht erweiterter Fassung (Vorrede, Praktische Schlussbetrachtung und Vorwort) als Wahrheit und Wissenschaft – Vorspiel einer Philosophie der Freiheit im Verlag von Hermann Weißbach in Wien veröffentlicht. Die Differenzierungssystematiken an sich beinhalten Essentialisierungen und Diskriminierungen und verbinden sich mit einem ‚kosmologischen Determinismus‘. Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. Demgegenüber sehen viele Beobachter bei ihm um 1900 eine tiefe geistige Zäsur, die sich unter anderem an seiner veränderten Haltung gegenüber dem Christentum zeigen lässt. Aus seinem Umfeld wurde bereits für seine Wiener Zeit berichtet, er habe in einer „elenden Wohnung [gelebt und sei] oft geradezu am Verhungern“ gewesen. Er trat in den unterschiedlichsten Lebensbereichen mit eigenen Ideen hervor. S. etwa die kritischen Aussagen zum Quellenwert der Erinnerungen bei Gerhard Wehr: Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. [30] Steiner wandte sich in den ersten Berliner Jahren proletarisch geprägten Außenseiterkreisen zu. 1892 zog Steiner in das Häuschen seiner früheren Weimarer Hauswirtin, der gerade verwitweten acht Jahre älteren Anna Eunike (1853–1911) und ihren fünf Kindern, in Berlin-Schlachtensee ein. Besonders seit 1919 erschien Steiner in zeitgenössischen Zeitungsberichten oft als eine Art Scharlatan oder Blender. Auf der Grundlage dieser Lehre entwickelte er eigene Konzepte für verschiedene Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, darunter die Anthroposophische Architektur, die Waldorfpädagogik, die anthroposophische Medizin, die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die Eurythmie und Die Christengemeinschaft. Ungreifbar in jeder Hinsicht. Die Gesamtausgabe ist auch als Online-Version im Internet zugänglich. Anthroposophischen Gesellschaft viel auf Reisen. Jahrhunderts. 1904 erschien das Buch Theosophie (mit dem Untertitel Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung), in dem er die jetzt von ihm vertretene Lehre erstmals ausführlich darlegte. Innerhalb der Theosophischen (und später der Anthroposophischen) Gesellschaft trat Steiner vor allem als Vortragsredner in Erscheinung. Zusammenfassung der Biographie: Rudolf Steiner begründete die Lehre der Anthroposophie und die Waldorfpädagogik. Dem Christentum maß er geradezu pathologische Züge bei. Februar 1861 im Kraljevec im damaligen Königreich Ungarn und heutigen Kroatien als ältestes Kind des Bahnbeamten Johann Steiner, einem Freigeist, und seiner Frau Franziska Steiner, geborene Blie, geboren. [89] In einem Brief an Friedrich Kayssler schrieb er: „Es gibt in der ganzen heutigen Kulturwelt keinen größeren geistigen Genuss, als diesem Manne zuzuhören, als sich von diesem unvergleichlichen Lehrer Vortrag halten zu lassen“. [50] Im Kampf gegen den Kriegsschuldvorwurf an Deutschland finanzierte Steiner eine verschwörungstheoretische Schrift, in der Freimaurern, Juden und Theosophen die Schuld am Ersten Weltkrieg angelastet wurde. In dieser Zeit erschienen zahlreiche Aufsätze Steiners zu künstlerischen, philosophischen und politischen Themen. Eine solche wird erst nach Fertigstellung der jetzigen, als Lese- und Studienausgabe konzipierten, in Angriff genommen werden. [40] Auch an anderer Stelle nahm Steiner wiederholt für sich in Anspruch, seine „Geistesforschung“ basiere auf einer angeborenen Fähigkeit zur Hellsichtigkeit. 3. Das zeigt eine ganze Serie von Nachrufen, in denen auf die materielle Verbesserung von Steiners Lage nach seiner Hinwendung zur Theosophie Bezug genommen wurde. [98], Wolfgang Benz, Leiter des Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung, betont, dass sich Steiner ausdrücklich „vom rassistisch-völkischen Antisemitismus seiner Zeit“ distanziert hat und resümiert: Sein „Plädoyer für die Assimilation unterscheidet ihn vom Anhänger des Rasseantisemitismus.“[99], Der Historiker Clemens Escher sieht in Steiners Äußerungen bis 1918 einen für den Wilhelminismus typischen Hang zur Abgrenzung von Deutschlands angeblichen „Reichs- und Erbfeinden“, zu denen für Steiner neben Franzosen, Jesuiten und Sozialisten eben auch Schwarzafrikaner und Juden gezählt hätten. So sind etwa Waldorfschulen und -kindergärten, biologisch-dynamischer Landbau (Demeter) und anthroposophische Medizin einschließlich der anthroposophisch orientierten Krankenhäuser beliebt. [97], Nach einer Untersuchung im Auftrag der Anthroposophischen Gesellschaft finden sich in den insgesamt 89.000 Textseiten umfassenden Schriften Steiners 50 Passagen, die aus heutiger Sicht rassistisch interpretierbar sind. Februar 1861. – Das Standardwerk zur Biografie Rudolf Steiners jetzt als Taschenbuch in einem Band zum 150. Rudolf Steiner : Steckbrief: Rudolf Steiner lebte von 1861 bis 1925. Weitere bibliografische Hinweise sind etwa bei Lindenberg oder Zander zu finden. Diese Schrift des Okkultisten Karl Heise, die mit einer Einleitung Steiners versehen war, wurde später von den Nationalsozialisten rezipiert. Der Übermensch ist für Steiner der „von allen Normen befreite Mensch, der nicht mehr Ebenbild Gottes, Gott wohlgefälliges Wesen, guter Bürger u.s.w., sondern er selber und nichts weiter sein will – der reine und absolute Egoist.“[21], Steiners 1894 erschienenes Werk Die Philosophie der Freiheit, von dem nur wenige Exemplare verkauft wurden, fand in der akademisch-philosophischen Fachwelt nur geringe Beachtung. Februar 1861 wird … Weitere bibliografische Hinweise sind etwa bei Lindenberg oder Zander zu finden. [7] Nach acht Semestern beendete Steiner 1883 unter anderem aus finanziellen Gründen dieses Studium ohne Abschlussexamen. Intime Kenner des Werkes bemerken allerdings unrichtige oder einseitige Aussagen, die dann zu problematischen Urteilen … Sie erschien 1922. Nachdem Marie Steiner 1943 als Alleinerbin Rudolf Steiners die «Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Verein zur Verwaltung des literarischen und künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf Steiner»[60] gegründet hatte, kam es zu Feindschaften zwischen anthroposophischen Fraktionen in Dornach, besonders zwischen dem Nachlassverein und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft um das materielle und geistige Erbe Steiners. Als Jugendlicher las er nach eigenen Angaben Kants Kritik der reinen Vernunft.[5]. Auch Selma Lagerlöf versuchte eine Erklärung.[90]. Der Autor von „Rudolf Steiner: Die Biografie“, Helmut Zander, mag Rudolf Steiner nicht. Alles, was mit den Erkenntnissen und Methoden der Wissenschaften nicht zu vereinbaren sei, werde deshalb als „höheres Wissen“ ausgegeben. Steiner, Rudolf Joseph Lorenz (Pseudonym K. Tinter) Philosoph, Theosoph, Anthroposoph, * 27. Dieser Umstand sagt einiges über die Jugend von Rudolf Steiner aus. Dezember 2005 bestätigten die Richter am Beispiel der sog. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen. [67] Gerhard Wehr hält ein „neuzeitliches Damaskus-Erlebnis“ Steiners für naheliegend. Gerhard Wehr spricht von einem „Wandlungsgeschehen“ in Steiners Berliner Jahren und dass sich Steiner trotz Betonung der Kontinuität seiner geistigen Entwicklung des starken Wandels bewusst war. Die auf anthroposophischen Prinzipien basierende Wirtschaftsunternehmen Der kommende Tag und die Futurum AG scheiterten dagegen nach dem Ersten Weltkrieg.[53]. So Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. Rudolf Steiner starb am 30. [31], Auf die Zeit als Bohemien blickte Steiner selbst nur ungern zurück. Februar[1] 1861 in Nieder Kraliewitz, Königreich Ungarn, heute Kroatien;[2] † 30. Weiterhin würden geschlechtsspezifische Muster bedient, etwa wenn Steiner den nicht-europäischen Völkern eine „weibliche Passivität“ zuschreibt. Januar 1896 persönlich gegenübertreten. [93] Die Frage nach einem möglichen Antisemitismus oder Rassismus in Steiners Werk wurde im November 2007 intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert. Eine gute, gründliche Biographie des Doktors. Rosa Mayreder, die Vertraute aus der Wiener Zeit, meinte sogar, er sei Alkoholiker. 5 Fakten harte Fakten für Menschen mit – AnthroWiki Biografie. Sie soll bis 2025, dem hundertsten Todestag Steiners abgeschlossen sein. Die ersten von Steiner herausgegebenen Goethe-Bände wurden mit Wohlwollen aufgenommen und in manchen Rezensionen gelobt. Da er diese inneren Erfahrungen mit niemandem teilen konnte, zog er sich oft in sich selbst zurück und interessierte sich zunehmend für Esoterik. Aufgewachsen ist er mit seiner Schwester, Leopoldine, und einen gehörlosen Bruder mit Namen Gustav. Es soll dabei aber nicht unbemerkt bleiben, dass Besants Ernennung Krishnamurtis als neuen Weltlehrer, auch die Gemüter vieler anderer Theosophen … Februar. Diese Vorträge wurden gut aufgenommen, und Steiner konnte gleich anschließend mit einer Vortragsreihe über Die Mystik beginnen (26 Vorträge bis April 1901). Dieser Stil entfaltete – unter anderem unter der Bezeichnung Organische Architektur – eine weit verzweigte Wirkung auf die moderne Architektur (eine Beschäftigung mit Steiner lässt sich nachweisen für Le Corbusier, Henry van de Velde, Frank Lloyd Wright, Erich Mendelsohn, Hans Scharoun, Frank O. Gehry und Hinrich Baller). Rudolf Joseph Lorenz Steiner (* 27. Jahrhunderts. Entscheidend war dabei für Steiner die Erfahrung des eigenen Denkens: Die „Beobachtung“ des Denkens sei die „allerwichtigste“ Wahrnehmungsleistung des Menschen.